Selbstversorger in Paraguay – Bio-Gemüse und Bio-Fischzucht mit Aquaponik

Selbstversorger in Paraguay – der Wunsch eines jeden Auswanderers

Bisher hatte jeder Auswanderer mit dem wir gesprochen haben, den Wunsch sich selbst zu versorgen. Das dafür benötigte Wissen bringen viele bereits mit und doch sind die klimatischen Bedingungen, Bodenbeschaffenheit und Schädlinge hier in Paraguay nicht selten der Grund, dass viele Projekte nur schwer umzusetzen sind.

Wir waren in einer ähnlichen Situation und haben uns Gedanken darüber gemacht, wie wir für dieses Problem eine einfach Lösung schaffen können. Das Resultat nach vielen Recherchen: Aquaponik

Unser Ziel

In erster Linie möchten wir uns und unsere Kunden mit hochwertigem Biogemüse und Fisch versorgen. 

Wir möchten sicherstellen, dass unsere Ernährung aus kontrolliertem biologischen Anbau erfolgt und wir zu jederzeit hier in Paraguay Gemüse und Fisch mit gutem Gewissen zu uns nehmen können. 

Die Vermehrung von eigenen Samen gibt uns die Grundlage von marktwirtschaftlichen oder weltpolitischen Ereignissen unabhängig zu sein!

Was ist Aquaponik?

Aquaponik ist für Selbstversorger die perfekte Lösung und steht für eine kombinierte Aufzucht von Fischen und Pflanzen in einem Kreislaufsystem. 

Es handelt sich um eine sogenannte integrierte Aquakultur, bei der das Wasser aus der Fischhaltung aufbereitet und wiederverwendet  wird, um angebaute Pflanzen mit Nährstoffen zu versorgen.

Vorteile von Aquaponik

Aquaponik-Anlagen beanspruchen keine landwirtschaftlichen Nutzflächen. Unabhängig vom Klima lassen sich diese Anlagen fast überall auf der Erde und auch in Städten z.B. auf Dächern installieren. 

Mit diesem Ressourcen sparenden Verfahren lassen sich natürliche Fischbestände schonen, Düngemittel ersetzen, Arbeitsaufwand einsparen und den Wasserverbrauch um rund 90% reduzieren.

Schädlinge und Krankheiten

Ein weitere Vorteil liegt in der Schädlingsvermeidung wie Raupen, Schnecken, Engerlinge.

Aber auch aufgrund des nicht bestehenden Bodenkontaktes die Vermeidung von Krankheiten wie z.B. die Krautfäule, Braunfäule, Grauschimmel, Kohlhernie oder Mehltau.

Wirtschaftlichkeit 

Fische sind sehr gute Futterverwerter und deshalb einer der nachhaltigsten Lieferanten von tierischem Eiweiß. 

Ein Kilogramm Fisch kann in Aquaponik-Anlagen mit 1,2 bis 1,4 Kilogramm Futter produziert werden. Für ein Kilogramm Rindfleisch wird achtmal mehr Futter benötigt.

Benötigte Energie

Paraguay produziert zu 100% Energie aus Wasserkraft. Der entstehende Energiebedarf in erster Linie für die Klimatisierung der Anlage, ist deshalb ökologisch und wirtschaftlich vertretbar. 

Schon alleine deshalb,  da im Vergleich zum Freilandanbau, in einem Gewächshaus mit einer Aquaponik-Anlage das zwei- bis dreifache produziert werden kann.

Aquaponik ein Konzept für Selbstversorger in Paraguay

Das Prinzip der Aquakultur-Einheit

In Fischtanks werden Tilapien gehalten, wärmeliebende, robuste und schnellwachsende Süßwasserfische aus der Familie der Buntbarsche, die in vielen Gewässern auf warmen Kontinenten vorkommen. Die Anlage besteht aus einem geschlossenen Kreislauf, in dem eine Aquakultur-Anlage und eine Hydroponik-Einheit miteinander verbunden werden. Die Reinigung des Wassers aus den Fischtanks erfolgt zuerst durch einen Lamellenfilter und dann durch einen Biofilter, der mit Mikroorganismen besiedelt ist. Die Mikroben wandeln das Ammonium aus den Ausscheidungen der Fische in Nitrat um. Dieses Nitrat ist neben Phosphat ein perfekter Pflanzendünger. Die Pflanzen versorgen die Fische mit Sauerstoff. Im Gegenzug nutzen die Pflanzen das von den Fischen ausgeschiedene Kohlendioxid für ihr Wachstum.

Das Prinzip der Hydroponik-Einheit

In der Hydroponik -Einheit erfolgt die Aufzucht der Pflanzen. Hier fließt das nährstoffhaltige Wasser durch Rinnen oder in Becken und umspült kontinuierlich die Pflanzenwurzeln. Neben Tomaten eignen sich auch Auberginen, Gurken, Paprika, Zucchini, Kürbis, Sellerie, und auch verschiedene Kohlarten für die Aufzucht in Hydrokultur. Diese stark zehrenden Pflanzen benötigen wesentlich mehr Nährstoffe als niedrigzehrende Pflanzen wie zum Beispiel Salat und Kräuter. Die Kunst in der Aquaponik ist es, die Aquakultur und die Hydroponik aufeinander abzustimmen. 

update 14.07.19